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Tierische Schädlinge bei Holunder

Wühlmaus ©Brugner Anna, LK Steiermark

Wühl- und Feldmäuse

Wühl- und Feldmäuse können Holunderbestände massiv schädigen. Wühlmäuse bauen unterirdische Gangsysteme und fressen die Wurzeln der Kulturpflanzen. Feldmäuse hingegen nagen die Stämme der Obstbäume ab und schwächen dadurch die beschädigten Pflanzen. Holunder zählt so ziemlich zu den Lieblingsspeisen von Wühlmäusen und ist besonders gefährdet. Starke Wühlmauspopulationen bringen Holunderbäume häufig zum Absterben.
         
Die Bekämpfung von Wühlmäusen ist in steirischen Holunderanlagen ist zwingend erforderlich. Steirische Holunderbäuerinnen und Holunderbauern setzen dabei auf eine Kombination verschiedener Maßnahmen. Ein bis zwei Mal jährlich werden von vielen Betrieben Fraßköder direkt in die Gänge abgelegt. Zusätzlich ist das Aufstellen von Fallen, das sehr viel Erfahrung benötigt, unverzichtbar.

Viele Landwirtinnen und Landwirte setzen auch auf die Unterstützung durch speziell abgerichtete Hunde, bzw. sind auch Greifvögel gerne in den Anlagen gesehen. Dafür werden Greifvogelsitzstangen montiert. Das regelmäßige Mähen von Gras und das Freihalten vom Baumstreifen ist sehr wichtig um die Versteckmöglichkeiten der Mäuse zu verringern.
 

Holunderblattlaus

Die Holunderblattläuse sind saugende Insekten, rund drei Millimeter groß und eine der wichtigsten Schädlinge bei Holunder. Ab Mai treten Kolonien von Holunderblattläusen schädigend am Holunder, vor allem an Blattstielen, Dolden und Langtrieben, auf.
 
Vor allem bei warmer trockener Witterung können sich die Läuse explosionsartig vermehren. Durch Saugschäden kommt es zu Blatt- sowie Blütendeformationen und im Extremfall auch zu Verkrüppelung von Triebspitzen und zum Abwerfen der Blätter.
          
Grundsätzlich wird großer Wert auf die Schonung von Nützlingen, wie zum Beispiel Marienkäfer, gelegt. Bei Bedarf werden Insektizide oder Seifen zum Abwaschen verwendet.
 
Holunderblattlauskolonie mit Ameisen ©Kleinschuster Anna, LK Steiermark
Schadbild eines Spinnmilbenbefalls bei Holunder ©Kleinschuster Anna, LK Steiermark

Spinnmilben

Spinnmilben sind rund 0,5 mm große Spinnentiere, die Obstbestände befallen und sich besonders bei warmer, trockener Witterung massenhaft vermehren können. Die Spinnmilben saugen an den befallenen Blättern was zu Aufhellungen an den Blättern in Form von Sprenkeln und Flecken führt.
          
An der Blattunterseite sind erwachsene Tiere, Larven und Eier zu finden und bei starkem Befall auch zarte Spinnfäden. Die Spinnmilbe haben natürliche Feinde, wie zum Beispiel Raubmilben und Blumenwanzen. Vorbeugend werden Nützlinge, besonders Raubmilben angesiedelt und gefördert. Die direkte Bekämpfung erfolgt meist mit Öl während des Austriebs oder später mit Akariziden.
 

Kirschessigfliege

Die Kirschessigfliege wurde von Südostasien nach Europa eingeschleppt und richtet bei verschiedenen Obstsorten massive Schäden an. Bei Holunder haben die durch Kirschessigfliege entstandenen Schäden in den letzten Jahren enorm zugenommen. Die Früchte werden durch einen Befall unverkäuflich.
     
Die erwachsenen Fliegen sind ca. drei mm groß und befallen frische, heranreifende Früchte. Die Eier werden von den Weibchen in die Früchte abgelegt, wo die Maden sich in weiterer Folge vom Fruchtfleisch ernähren. Bei warmer Witterung können sich in Österreich pro Jahr in etwa fünf bis sieben Generationen bilden.

Eine Regulierung erfolgt mit Pflanzenschutzmitteln. Aber auch Hygienemaßnahmen in der Obstanlage sind entscheidend. Dazu gehört, das Entfernen überreifer Früchte, die vollständige Ernte und auch das Entfernen von Früchten die nicht vermarktet werden. Die Kompostierung der zu entsorgenden Früchte wird nicht empfohlen. Außerdem ist Kühllagerung der Ernte so schnell wie möglich nach dem Pflücken ist sehr wichtig.
 
Kirschessfliegenbefall bei Holunder ©Muster Herbert, LK Steiermark
Gekräuselte Blätter und Triebpitzen durch massiven Befall mit Holundergallmilbe ©Kleinschuster Anna, LK Steiermark

Holundergallmilbe

Die Holundergallmilbe, gehört wie alle Milben zu den Spinnentieren, nur rund 0,1 Millimeter groß und ist ein bedeutender Schädling an Holunder. Die Saugtätigkeit der Tiere führt zu Kräuselungen und Deformationen der Blätter des Holunders.

Die Überwinterung der Holundergallmilbe erfolgt in Rindenritzen oder Knospen. Zu einem besonders starken Befall kommt es bei heißer, trockener Witterung.
          
Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln erfolgt meist in Form von Öl während des Austriebs, später kann die Anwendung von Schwefel erfolgen.
 
Hier gelangen Sie zu den anderen Unterpunkten des Kapitels "Pflanzen und Kulturschutz bei Holunder"