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Edelkastanienanbau in der Steiermark

Leerer Fruchtbecher der Edelkastanie ©Kleinschuster Anna, LK Steiermark

Als Mittelmeerpflanze hat die Edelkastanie besondere Standortansprüche.

Die Edelkastanie (Castanea sativa) wird durchschnittlich 20 bis 25 Meter hoch und in Mitteleuropa um die 200 Jahre alt, vereinzelt auch deutlich älter. Kastanienbäume brauchen warme Lagen, vor allem im Weinklima lassen sich gute Erträge erwirtschaften.

Die Edelkastanie hat ihren Ursprung im mediterranen Raum, verträgt keine Staunässe und kann längeren Trockenperioden gut standhalten. In Bezug auf den Boden ist die Edelkastanie eine anspruchsvolle Kultur. Der Boden sollte tiefgründig, humos und durchlässig sein und ein saures Milieu (pH 5 – 6) aufweisen.

Wichtig ist im professionellen Anbau nur veredelte Bäume zu setzen, da aus Samen gezogene Pflanzen 15 – 20 Jahre bis zur ersten Blüte benötigen. Veredelte Edelkastanien blühen im gegenzug schon ab dem dritten Standjahr. Außerdem übernehmen veredelte Bäume die Elterneigenschaften, so kann man gezielt die gewünschte Fruchtgröße, Wuchsform und Geschmack erzielen.

Je nach Sorte sind die Edelkastanien selbstfruchtbar oder nicht. Bei nicht selbstfruchtbaren Sorten müssen zusätzlich Befruchtersorten gepflanzt werden.
 

Der Ursprung des erwerbsmäßigen Kastanienanbaus liegt in der Oststeiermark.

Der Anbau von Edelkastanien hat in den südlichen Teilen der Steiermark und des Burgenlands schon lange Tradition, dort kommen sie auch sehr verbreitet natürlich vor. Früher wurden hauptsachlich Bäume am Waldrand beerntet oder auch einzelne Edelkastanienbäume in Hofnähe gepflanzt.

Die größerflächige Pflanzung von Edelkastanienanlagen gibt es erst seit den späten 1960er Jahren und hat ihren Ursprung in der Oststeiermark. Laut AMA gab es 2018 in der Steiermark 92 Betriebe mit erwerbsmäßigen Anbauflächen von Edelkastanien und es gibt nach wie vor Interesse an Neuanlagen.

In den Erwerbsanlagen werden meist verschiedene Sorten angebaut, wobei eine der derzeit europaweit gefragtesten Sorten die großfrüchtige Edelkastanie ‚Bouche de Betizac‘ ist.

Die Ernte von Edelkastanien erfolgt in der Steiermark von Mitte September bis Mitte Oktober. In kleineren Anlagen wird per Hand und in größeren mit Auflesemaschinen aufgesammelt. Die gesammelten Früchte werden zunächst in ein Wasserbad getaucht um qualitativ hochwertige Kastanien von beschädigten Früchten zu trennen.
Edelkastanien ©Kleinschuster Anna, LK Steiermark

Edelkastanien sind sehr gehaltvoll und nährstoffreich

Hochwertige Kohlenhydrate, Proteine, Ballaststoffe sowie Vitamine und Mineralstoffe. Besonders hoch ist der Gehalt an Kalium, welcher bei der Ausscheidung von überschüssigem Natrium im Körper helfen kann. Außerdem können aus Kastanienmehl geschmackvolle, glutenfreie Kuchen gebacken werden.
 
 
Edelkastanien ©Kleinschuster Anna, LK Steiermark

Die schönen großen Früchte werden frisch vermarktet.

Die großen Früchte werden zu einem Großteil über den Frischmarkt abgegeben. Zur Verbesserung der Haltbarkeit und des Geschmacks werden Kastanien nach der Ernte einige Tage in Wasserbottichen gelagert und im Anschluss getrocknet. So können die Kastanien gekühlt zwei bis drei Monate aufbewahrt werden.

Kleinere Früchte werden in einer Schälanlage geschält und anschließend entweder getrocknet und zu Mehl vermahlen, oder gedämpft und zu Kastanienpüree verarbeitet.
 

Regionale Edelkastanien werden am besten direkt beim Produzenten besorgt.

Während der Saison können regionale Edelkastanien direkt ab Hof oder auf Bauernmärkten gekauft werden. Verarbeitete Produkte aus heimischer Ware können unterm Jahr zum Teil ab Hof zum Teil von regionalen Onlineshops bezogen werden.
 
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Zahlen & Fakten

  • In der Steiermark gibt es 92 Betriebe die Edelkastanien anbauen
    • Quelle: AMA, 2018 
  • Kastanien gedeihen besonders gut im Weinklima, das heißt im Südosten von Österreich.
  • Die Edelkastanie kommt ursprünglich aus dem mediterranen Raum.
  • Kastanienmehl ist glutenfrei und sehr bekömmlich.
  • Kastanien werden in der Steiermark von Mitte September bis Mitte Oktober geerntet.
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