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Aroniaanbau in der Steiermark

Aronia ©Kleinschuster Anna, LK Steiermark

Die Schwarze Aronia, ein ausgesprochen robuster Strauch

Die Aronia, auch Apfelbeere genannt, stammt ursprünglich aus Nordamerika. Erste Züchtungen für den Erwerbsobstbau sind bereits um 1900 in Osteuropa entstanden. Mittlerweile gibt es mehrere Sorten, wobei nur die Schwarze Apfelbeere (Aronia melanocarpa) in den steirischen Erwerbsobstanlagen angebaut wird.

Die Aronia ist ein winterharter Strauch, ist ausgesprochen robust und wird bis zu drei Meter hoch. Sehr tiefe Wintertemperaturen und auch Spätfröste sind kein Problem.

Die Pflanzen bevorzugen feuchte, tiefgründige Böden mit leicht saurem pH-Wert, haben aber keine sehr hohen Nährstoffansprüche. Die mehrtriebigen Sträucher sind selbstfruchtbar und bringen schon im zweiten Jahr nach der Pflanzung erste Erträge. Die etwa erbsengroßen, schwarz glänzenden Beeren reifen ab Mitte August, sind wachsartig überzogen und haben ein tiefrot bis violettes Fruchtfleisch.
 
Der Geschmack der Beeren ist intensiv herb-süß, weshalb diese auch fast ausschließlich zu sehr spannenden Produkten weiterverarbeitet werden. Die Früchte sind roh essbar, aufgrund des hohen Gerbstoffgehalts aber nicht jedermanns Sache.

Die Aronia braucht für gute Erträge mit hoher Qualität einen sonnigen Standort. Bezüglich Boden hat Aronia weniger Ansprüche, wobei sehr trockene sowie Böden mit Staunässeneigung nicht geeignet sind und auch kalkhältige Standorte scheiden aus.

In den ersten Jahren kann in Warmperioden ein Trockenstress auftreten, ältere Sträucher sind tief eingewurzelt und haben dadurch eine bessere Wasserversorgung. Aronia-Sträucher haben eine hohe Lebenserwartung von deutlich über 20 Jahren

Der steirische Aropniaanbau, jung und erfolgreich

Nach mehrjährigen Versuchen wurden vor ca. 25 Jahren erste Aroniapflanzen erwerbsmäßig kultiviert. Mittlerweile liegt die Anbaufläche in der Steiermark bei rund 400 ha, wodurch die Steiermark zu den größten Aronia-Anbaugebieten Zentraleuropas zählt.

Die Kultivierung von Aronia erfolgt in der Steiermark größtenteils biologisch, sehr naturnah und mit nur geringem Pflanzenschutz-Aufwand. Die Aroniakulturen werden in der Steiermark zwischen August und September überwiegend maschinell beerntet und müssen wegen ihrer geringen Lagerfähigkeit schnell weiterverarbeitet werden.

Zwei Drittel der steirischen Aroniaernte werden zu verschiedensten Produkten veredelt und von den Landwirtinnen und Landwirten direkt vermarktet. Der Großteil dieser Produkte wird unter der Marke „Aronia Austria“ angeboten. Diese Marke garantiert, dass die verwendeten Aronia-Beeren zu 100 Prozent aus heimischem Anbau stammen und regional verarbeitet wurden. Das übrige Drittel der Ernte wird über die „Steirische Beerenobstgenossenschaft“ zur Herstellung von Nahrungsergänzungsmittel und Lebensmittelzusatzstoffe verkauft.
Aronia-Anlage in der Südoststeiermark ©Kleinschuster Anna, LK Steiermark
Aronia ©Kleinschuster Anna, LK Steiermark

Die kleine Vitaminbombe Aronia stärkt das Immunsystem!

Die Aronia-Beere gilt durch ihren außergewöhnlich hohen Gehalt an Antioxidantien als regionales Superfood. Die Beere ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen und aktiviert den Körper durch den hohen Gerbstoff-Gehalt.

Die enthaltenen Polyphenole und Anthocyane sollen Stress und Herzkreislauferkrankungen entgegenwirken und der hohe antioxidative Wert reduziert freie Radikale. Auch haben die Inhaltsstoffe einen positiven Einfluss auf Blutdruck und den Blutzuckerspiegel.

Durch die hohe Konzentration an Inhaltsstoffen sollte die Verwendung von Aronia-Produkten regelmäßig aber dosiert erfolgen. Macht man konzentrierte Aronia-Kuren sollte zwischendurch eine Pause eingelegt werden. Auch wird empfohlen, immer auf den Wohlfühleffekt zu achten.
 

Steirische Aronia-Produkte sind vielfältig und leicht erhältlich

Die am häufigsten angebotenen Aronia-Produkte sind getrocknete Beeren und Säfte. Reine Aronia-Säfte sind sehr konzentriert und werden eher als Nahrungsergänzungs-mittel eingenommen. Oft werden Mischsäfte angeboten, beispielsweise Apfel-Aroniasaft, hier ist der Mengenanteil am Etikett angeführt. Weitere Aronia-Spezialitäten sind Sirup, Marmeladen, Liköre, Tee aus Trestern, süße Naschereien und vieles mehr.

Mischt man Aronia auch nur in geringen Mengen anderen Lebensmittel bei, kann man mit diesem natürlichen Farbstoff eine ansprechende rot-violette Färbung erzielen. Auch in der Süßwaren- und Backwarenindustrie, sowie in der Milchverarbeitung und Eiserzeugung findet Aronia heute Verwendung.

Aronia-Beeren und Aroniaprodukte können direkt bei vielen Aroniabetrieben und in Hofläden gekauft werden. Auch haben viele Betriebe mittlerweile Onlineshops und Selbstbedienungsläden. Zudem findet man heute in den meisten Regionalregalen im gut sortierten Lebensmittelhandel diese Produkte. Frische Aronia-Früchte können aufgrund ihrer geringen Haltbarkeit nur während der Erntezeit und nach vorheriger Absprache, direkt ab Hof gekauft werden.

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Aronia-Saft, Landessieger der Saftbewertung 2021 der Kategorie Aronia ©Fischer, LK Steiermark

Zahlen & Fakten

  • Aroniaanbau in der Steiermark:
    • In der Steiermark wird von 105 Betrieben auf 311,28 ha Fläche Aronia angebaut (in Österreich zum Vergleich von 186 Betreiben auf 561 ha Fläche)
    • Davon kontrolliert biologischer Anbau auf 258,44 ha von 75 Betrieben, das entspricht 83 Prozent der Gesamtfläche der Steiermark
    • Die Ernte 2021 betrug 660 Tonnen auf insgesamt 264 ha Fläche
    • Quellen: Erhebung der Erwerbsobstanlagen 2017, Obsternte 2021, Statistik AUSTRIA
  • Die Ernte erfolgt ab dem 2. Jahr und die Nutzungsdauer ist in etwa 20 Jahre
  • Pro Hektar werden ca. 3.500 Pflanzen gesetzt
  • Bei ertragreichen Sorten werden bis zu 5 - 8 Tonnen Aroniabeeren pro Hektar geerntet
  • 2/3 der steirischen Gesamternte wird direkt vermarket
  • 1/3 der steirischen Gesamternte wird an die Industrie vermarktet
  • Aronia gilt durch ihre Inhaltsstoffe als regionales Superfood
  • Der Aronia-Strauch gilt als besonders robust
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