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Erdbeeranbau in der Steiermark

Reife steirische Erdbeeren ©Kleinschuster Anna, LK Steiermark

Bereits in der Antike wurden wilde Walderdbeeren gesammelt.

Die Kulturerdbeere (Fragaria x ananassa) oder Gartenerdbeere ist im 18. Jahrhundert in Europa entstanden. Daraus wurden in weiterer Folge zahlreiche Sorten gezüchtet. Über 1.000 Sorten stehen den Anbaubetrieben heute zur Auswahl und die Züchtungsarbeit wird nach wie vor fortgesetzt. Nur wenige Sorten besitzen die idealen Eigenschaften, die die Ansprüche der Konsumenten, des Handels und die der Obstbauern erfüllen.

Die Walderdbeere, auch Monatserdbeere genannt, ist eine ursprüngliche Form und schon seit jeher als Nahrungs- und Heilpflanze bekannt. Aufgrund der verhältnismäßigen kleinen und weichen Früchte hat sie für die erwerbsmäßige Kultivierung kaum Bedeutung.

Die Früchte der Gartenerdbeere sind hell- bis dunkelrot, glänzend und von den hellen, außen sitzenden Samen verziert. Die Reifezeit von Erdbeeren ist sortenabhängig und erstreckt sich von Ende Mai bis Mitte Juli, mehrmals tragende Sorten können auch bis in den Spätherbst geerntet werden.

Erdbeeren benötigen nährstoffreiche, lockere und feuchte Böden und Standorte die nicht von Spätfrost gefährdet sind. Bei trockenen Standorten muss zwischen Blüte und Ernte zusätzlich bewässert werden.

Der steirische Erdbeeranbau ist wieder im Aufschwung.

Die ersten Erdbeeren aus Folienhäusern sind in der Steiermark ab Anfang Mai im Handel. Hochspezialisierte Betriebe mit beheizten Glashäusern können Erdbeeren auch schon im April anbieten. Insgesamt werden Erdbeeren von rund 60 steirischen Erwerbsobstbetrieben auf rund 180 ha Fläche angebaut. Etwa 90 Prozent der Anbauflächen sind im Freiland, der Rest in Folien- oder Glashäusern.

In den letzten Jahren ist der Erdbeeranbau in der Steiermark aufgrund der steigenden Nachfrage nach regionaler Ware wieder gestiegen. Ein Grund dafür ist sicher die absolute Qualitätsorientierung der steirischen Produktion, bei der Reife und guter Geschmack an oberster Stelle stehen.

Der Preisdruck durch ausländische Ware im Handel hat nach wie vor einen starken Einfluss auf die steirische Erdbeerproduktion.
Erdbeeren in Strohkultur ©Wiesenhofer Manfred, LK Steiermark
Erdbeeren als gesunde Nascherei ©Danner Alexander, LK Steiermark

Erdbeeren, die gesunde Nascherei

Erdbeeren haben aufgrund ihres hohen Wassergehalts nur wenig Kalorien und sind aufgrund der enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe eine gesunde Nascherei.

Ballaststoffe wie Zellulose und Pektine sind verdauungsfördernd, Anthocyane gelten als antioxidativ und immunstärkend. Die in Erdbeeren enthaltene Folsäure, die ist vor allem für Schwangere ein wichtiger Mineralstoff.
 

Regional und frisch

Erdbeeren werden hauptsächlich für den Frischverzehr produziert. Die Vermarktung erfolgt direkt am Bauernmarkt, ab Hof oder über den Einzelhandel. Auch die Gastronomie, Bäckereien sowie Konditoreien sind während der Saison Abnehmer von Frischware.

Bei Konsumentinnen und Konsumenten sind auch Anlagen zum Selberpflücken sehr beliebt. Über 30 Hektar Selbstpflückfelder stehen in der Steiermark dafür bereit. Für den vollen Geschmack müssen Erdbeeren reif geerntet werden, eine Nachreife findet nicht statt.

Reife Erdbeeren sind nicht lange haltbar und können im reifen Zustand auch nur mehr sehr vorsichtig transportiert werden. Reife und frische Früchte erkennt man an ihrer vollroten Färbung, ihrer glänzenden Fruchthaut und den frischen Kelchblättern. Unreife Früchte haben grünweiße Ränder, überreife Erdbeeren verlieren ihren Glanz, sehen matt aus und haben welke Kelchblätter.
 
Erdbeeren schmecken frisch besonders gut und lassen sich zu vielen Köstlichkeiten wie Cremes, Kuchen oder Eis verarbeiten. Zum Haltbarmachen können Erdbeeren sehr einfach eingekocht oder eingefroren werden. Bäuerliche Verarbeitungsbetriebe verwenden aromaintensive und hochreife Erdbeeren zur Erzeugung von Nektaren, Mischsäften oder Likören.

Schon gewusst? Erdbeeren gehören zu den Früchten, die nach der Ernte nicht nachreifen. Solche Früchte werden als nichtklimakterisch bezeichnet.

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Erdbeeren in Verkaufsbechern ©Wiesenhofer Manfred, LK Steiermark

Zahlen & Fakten

  • Erdbeeranbau in der Steiermark
    • In etwa 60 steirische Betriebe bauen Erdbeeren an
    • Bei der Ernte 2021 wurden auf 164 ha Fläche 2.463 Tonnen Erdbeeren geerntet
    • Rund 18 Prozent der österreichischen Erdbeeren werden in der Steiermark angebaut
    • Quelle: Statistik Austria
  • Selbstversorgungsgrad mit heimischer Ware liegt bei 35 Prozent
  • Der Pro-Kopfverbrauch pro Jahr liegt in Österreich bei 2,9 Kilogramm.                                                        
  • Erdbeeren sind nicht klimakterisch, das heißt sie reifen nicht nach.
  • Mehr als 30 ha Fläche an Selbstpflückefeldern gibt es mittlerweile in der Steiermark.
  • Erdbeeren müssen reif und händisch in mehreren Pflückgängen geerntet werden.
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